Abzocke droht auch im Immobilienbereich. Da gibt es den Geschäftsmann aus London, der in bester Lage von Berlin eine Wohnung zum günstigen Preis vermieten möchte. Da er nur selten in Deutschland ist, bietet er Interessenten an, dass diese den Wohnungsschlüssel vor Ort bei einem Bekannten abholen und sich die Wohnung alleine anschauen können. Zur Sicherheit benötigt der Eigentümer natürlich ein Pfand, sagen wir mal 100 €. Das Geld soll der Mietinteressent vorab überweisen und erhält es natürlich zeitnah wieder zurück. Natürlich sieht er das Geld nie wieder.

Eine andere Masche: Identitätsdiebstahl. Ähnliches Szenario wie oben beschrieben. Nur möchte der Eigentümer eine Kopie des Personalausweises anstatt der besagten 100 €. Auf den Namen des ahnungslosen Interessenten werden dann beispielsweise Bankkonten für illegale Geschäfte eröffnet. Der Betroffene bekommt selten etwas mit und wenn, ist es bereits zu spät und die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits.

Wie erkenne ich eine Fake Wohnungsanzeige?

Ob ImmoScout, Immonet, Immowelt oder eBay Kleinanzeigen: Dubiose Anbieter tummeln sich auf allen großen Plattformen. Wir zeigen, wann Sie hellhörig werden sollten:

  • Vorsicht bei Vorkasse! Kein seriöser Vermieter verlangt von Ihnen vorab Geld. Auch wenn viele Wohnungssuchende schon lange verzweifelt nach einer Wohnung suchen, sollte man nicht leichtsinnig werden. Überweisen Sie daher nie vorab eine Kaution oder Pfand, wenn Sie den Vermieter nicht kennen und keinerlei Anhaltspunkte zu dessen Identität haben.
  • Seien Sie skeptisch, wenn Sie eine Kopie Ihres Personalausweises per E-Mail versenden sollen. Sie können nicht abschätzen, zu welchen Zwecken diese Daten weiterverwendet werden.
  • Achten Sie auf die sprachliche Gestaltung der Wohnungsanzeigen. Diese sind bei Fake-Angeboten oft in fehlerhaftem Deutsch verfasst und stammen nicht selten aus Übersetzungstools. Auch die beschriebene Geschichte ist oftmals ähnlich: ein im Ausland lebender Geschäftsmann, der seine Wohnung in Deutschland günstig vermieten möchte. Klingt nach einem Glücksgriff, ist aber oft Fake.
  • Prüfen Sie die Objektbilder in der Wohnungsanzeige. Diese stammen oft aus Bilddatenbanken oder sind aus dem Netz geklaut. Tipp: Ziehen Sie das Bild in die Google-Bildersuche und schauen Sie, ob das Bild auch in einem ganz anderen Kontext verwendet wurde.